Hodenkrebs: Ist nach einem bösartigen Tumor ein Versicherungsabschluss realistisch?

Allgemein gilt der Hodenkrebs als eine seltenere Tumorerkrankung und doch ist er gleichzeitig die häufigste Krebsart bei Männern unter 40 Jahren. Auch wenn beim Hodentumor eine insgesamt sehr hohe Heilungsaussicht vorliegt, gilt es einiges bei den Versicherungsanträgen zu beachten. In diesem Artikel gehen wir auf die gesundheitlichen Folgen und die Versicherbarkeit bei Hodenkrebs genauer ein.

1 Die häufigste Krebserkrankung unter jungen Männern

So kann ein Hodentumor erkannt werden:
 

Bei der Kategorisierung von Hodenkrebs wird zunächst eine Einteilung in Seminome und Nicht-Seminome vorgenommen. Handelt es sich um entartete Stammzellen der Spermien, so ist die Rede von Seminomen. Unter Nicht-Seminome fallen hingegen alle weiteren bösartigen Keimzelltumoren. Das Hauptmerkmal eines bösartigen Keimzelltumors ist eine Verhärtung und Vergrößerung des betroffenen Hodens, die im frühen Stadium allerdings kaum zu Beschwerden führt, was jedoch häufig bedeutet, dass der Tumor oftmals relativ spät erkannt wird. Daher ist es ratsam, eine regelmäßige Selbstabtastung durchzuführen und ärztliche Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, sodass im Ernstfall schnellstmöglich Maßnahmen zur Behandlung ergriffen werden können.

Wie genau die Entartung und unkontrollierte Vermehrung der Keimzellen entstehen, ist der Medizin wie bei den meisten Krebserkrankungen bis heute weitgehend unbekannt. Allerdings können neben allgemeinen Risikofaktoren für Krebserkrankungen wie eine erbliche Veranlagung, Rauchen und ein insgesamt ungesunder Lebensstil weitere Faktoren genannt werden, die sich spezifisch auf den Hodenkrebs beziehen. Hierzu zählen beispielsweise ein Hodenhochstand, Unfruchtbarkeit, eine Fehllage der Harnröhrenmündung sowie angeborene Entwicklungsstörungen.

Im Zeitraum von 2000 bis 2020 ist die Zahl der stationären Hodenkrebsfälle in Deutschland insgesamt gesunken
Quelle: Statistisches Bundesamt (2022)

2 Diese Folgen sind durch eine Hodenkrebserkrankung möglich:

Bei einem Hodentumor besteht das Risiko, dass sich Metastasen bilden und somit lebenswichtige Organe wie die Lunge oder das Gehirn gefährdet werden können. Allerdings ist dies im Anfangsstadium eher selten der Fall, was die Wichtigkeit einer frühzeitigen Behandlung nochmals hervorhebt. Wird der Tumor rechtzeitig entfernt, besteht mit 90 % eine sehr hohe Heilungsaussicht. Die Gefahr eines Rückfalls oder einer Zweittumorbildung ist als insgesamt niedrig zu werten, wobei hier ebenfalls eine frühzeitige Behandlung das Risiko deutlich senkt.

Je nach Therapieform – dies gilt insbesondere für die Chemotherapie – können langfristig allerdings gesundheitliche Probleme auftreten, die beispielsweise das Herz-Kreislauf-System betreffen. In Bezug auf die Zeugungsfähigkeit besteht hingegen nach der Tumorentfernung keine große Einschränkung, sofern nicht beide Hoden betroffen sind, da einer für die Spermienproduktion in der Regel ausreicht.

3 Kann es bei Hodenkrebs zu Komplikationen beim Versicherungsantrag kommen?

Zur Einschätzung des Gesundheitsrisikos werden seitens des Interessenten das Ausfüllen eines Fragebogens zu Tumorerkrankungen und das Einreichen von histologischen Befunden sowie weiteren ärztlichen Unterlagen gefordert. In dem Bogen werden Sie Fragen zur genauen Diagnose bzw. Bezeichnung des Hodentumors sowie zu dessen Lage begegnen. Weiterhin sind Angaben zu den Beschwerden, zum Zeitpunkt der Diagnose sowie zur Behandlung notwendig. Um auch das langfristige Risiko besser einschätzen zu können, enthält der Bogen zudem Fragen zur aktuellen Situation des Interessenten: Werden noch Medikamente im Zusammenhang mit dem Hodentumor eingenommen? Sind noch weitere Behandlungen notwendig? Was ergaben die letzten Kontrolltermine?

Insgesamt lässt sich sagen, dass ein erfolgreich entfernter Hodentumor beim Versicherungsabschluss eine Hürde darstellen kann. Manchmal kann je nach Schwere der Erkrankung der Antrag abgelehnt werden und bei Annahme dennoch ein Risikozuschlag drohen.

4 Wir sind auf Kunden mit Vorerkrankungen spezialisiert!

Viele ehemalige Krebspatienten sind häufig bezüglich der Versicherbarkeit stark verunsichert, da die Gefahr einer Antragsablehnung besteht. Allerdings bestätigt unsere langjährige Praxiserfahrung, dass selbst bei „schweren Fällen“ ein Abschluss mithilfe unserer Methoden möglich ist. Sie haben Fragen zu Ihren Versicherungsoptionen? Gerne beantworten wir diese in einem persönlichen Gespräch! Sie erreichen uns für einen kostenlosen und unverbindlichen Service telefonisch oder schriftlich via E-Mail!

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